China Spotlights
Chinesen auf dem Weg
von Verena Nowotny
Ich mache gerne Werbung für gute Magazine. Dazu gehört definitiv das englischsprachige, alle zwei Monate erscheinende Magazin "The World of Chinese". Es richtet sich explizit nicht an Expats, sondern an alle, die tatsächlich an China und seinen Menschen interessiert sind. In der aktuellen Ausgabe findet sich beispielsweise ein erhellender Bericht über die verschiedenen Motive und Formen der Wanderbewegungen (PDF), die in China mit knapp 270 Millionen Migranten eine Dimension erreicht haben, die weltweit unvergleichlich ist.
Chinas Zukunft: eine Analyse
von Verena Nowotny
In einem lesenswerten Essay analysiert der Economist die innen- und außenpolitische Ausrichtung Chinas - dankenswerterweise unter Berücksichtigung der vielen Widersprüchlichkeiten des Landes und auch seiner massiven internen Spannungen. Eine perfekte Lektüre für alle, die an einem unaufgeregten Update über die politische Lage dieses weltpolitischen Akteurs interessiert sind.
Neue Regeln für WeChat
von Verena Nowotny
Die schlechten Nachrichten für Tencent, mit 400 Millionen Usern monatlich einen der größten Anbieter von Social Media-Services in China: Die Regierung hat erneut eine Verschärfung der Regeln für Sofortnachrichtendienste eingeführt. Diese zielen vor allem darauf ab, anonym Nachrichten zu verbreiten und politische Kommentare abzusetzen. Tencent gibt sich laut Bericht in der New York Times noch gelassen - auch wenn man nicht genau weiß, wie man diese Regeln umsetzen soll.
Wenn das gelingt... Wäre es eine Mega-Reform
von Verena Nowotny
Chinas Führung will es nun wirklich angehen: die Reform des "Hukou"-Systems. Dieses beruht darauf, dass alle Sozialleistungen an den Wohnsitz gebunden sind - was nicht nur für die etwa 200 Millionen Wanderarbeiter ein enormes Problem darstellt. Diese Reform stellt auch eine enorme finanzielle Herausforderung für die Städte dar, die dann die Sozialleistungen für ihre etwaigen neuen Bürgerinnen und Bürger berappen müssten. Ein spannendes Unterfangen, nachzulesen im New York Times-Artikel von Chris Buckley (englisch).
BAT(man): Die chinesischen Internet-Riesen
von Verena Nowotny
Während die Welt auf die westlichen Internetriesen Amazon, Facebook und Google blickt, haben chinesische Pendants auf dem heimischen Markt eine Vormachtstellung erlangt, die durchaus beeindruckend ist. Die chinesische Suchmaschine Baidu hatte 2013 einen Marktanteil von satten 72 Prozent. Alibaba, der größte e-commerce-Anbieter Chinas, agiert anders als Amazon, da es nur als Plattform dient, aber selbst nicht als Händler auftritt. Alibaba kontrolliert 80 Prozent des online-EInzelhandels, der immerhin 5 Prozent des gesamten Einzelhandels ausmacht. Tencent, gegründet 1998, ist der Social Media-Gigant Chinas, mit der Kleinigkeit von 800 Millionen Usern. Baidu, Alibaba und Tencent laufen in China unter dem schmucken Kürzel BAT.
All diese und mehr spannende Informationen über Chinas rasant wachsende Cyberaktivitäten - die im Westen ausschließlich auf Hackerangriffe reduziert werden - finden sich im jüngsten Briefing (englisch) des renommierten China-Experten Francois Godement. Eine lesenswerte Lektüre.
China wird noch immer unterschätzt
von Verena Nowotny
Ein aktueller Kommentar zu China - und ein klein wenig Werbung für das Buch - aktuell im Standard.
Der Kurier empfiehlt...
von Verena Nowotny
Große Freude über die lobenden Worte von Kurier-Redakteurin Margaretha Kopeinig, die - und das macht ihre Zeilen so besonders wertvoll - ja tatsächlich weiß, wovon sie spricht, wenn es um Internationales geht. Hier die Rezension vom 7. Juli 2014 zum Nachlesen.
Böser, korrupter Westen
von Verena Nowotny
Fast könnte man glauben, Herr Zhao Lin vom Institute of China Supervision hätte in der Bibel nachgeschlagen für einen Kommentar, den er auf der Website von Chinas oberster Anti-Korruptionsbehörde veröffentlichte: "Den Reinen ist alles rein; den Unreinen aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern unrein ist ihr Sinn sowohl als ihr Gewissen." (Titus 1:15)
Zhao Lin analysiert in seinem Kommentar - angeregt durch die enorme Popularität der Netflix-Serie "House of Cards" in China - die Auswüchse von Korruption in den USA. Dass er diese brillante Abrechnung mit dem gängigen politischen System des Westens dazu nutzt, um die Heimat der Korruption in der westlichen Hemisphäre zu lokalisieren und damit die Wurzel allen Korruptionsübels diesem Erdteil anzulasten, ist - freundlich formuliert - ein etwas kühner Spin, wie Bree Feng in seinem Artikel in der New York Times (englisch) durchaus süffisant anmerkt. Zhao Lin könnte zwar berechtigterweise ein weiteres Bibelwort - "der werfe den ersten Stein" - bemühen; doch als ausgewogene Kritik wird sein Beitrag wohl nicht in die Geschichte eingehen.
Der Kommentar zum Buch
von Verena Nowotny
In eigener Sache: hier ein Kommentar in der Wiener Zeitung anlässlich der Veröffentlichung des Buches, das ich gemeinsam mit Roland Benedikter verfasst habe. Ich hoffe, es weckt Interesse auf mehr!
Sind Chinesen pragmatischer als Amerikaner?
von Verena Nowotny
In einem klugen - und aus US-Perspektive sehr selbstkritischen - Kommentar in der New York Times (englisch) beschreibt der Philosophie-Professor Stephen T. Asma das unterschiedliche Verständnis von Chinesen und Amerikanern anhand der chinesischen Sitte, so genannte "rote Briefchen" (hongbao) mit Geldzuwendungen zu übergeben. Dies passiert nicht nur bei Familienfesten, sondern auch um etwa einen Arzt vor der Behandlung freundlich zu stimmen. Asma spürt der Frage nach, ob das, was im Westen oft als Korruption eingeschätzt wird, in Wahrheit nicht eine - ursprünglich in den USA hochgehaltene - Form des Pragmatismus sei.